DIE TRAUBENSEGNUNG



Die Weinbruderschaft Franken, gegründet 1982, hatte schon an verschiedenen Orten in Franken eine

Traubensegnung durchgeführt, auch schon in Volkach. Die überregionale Bedeutung des Brauchtums zu Beginn

der Weinlese die ersten Trauben zu segnen, damit die Ernte reich ausfällt und die Winzer von allen Unglücken

verschont bleiben, hat nicht zuletzt dieser Verein von weinverständigen Männern und Frauen immer deutlich

betont und am Leben erhalten. So hat der Heimatverein VOLKACHER MAINSCHLEIFE e.V. gemeinsam mit dem

örtlichen Winzerverein dieses Brauchtum in das jährliche Veranstaltungsprogramm aufgenommen. Die örtliche

Geistlichkeit beider Konfessionen übernimmt von Anfang an regelmäßig gemeinsam die Segnung am sog.

Georgsmarterl unterhalb von Maria im Weingarten, was in den letzten zwanzig Jahrzehnten zu einer Verstetigung

der heimatlichen Brauchtumspflege geführt hat. Unter der Leitung von Herbert Meyer, nach dessen

Ausscheidung aus dem Vorstand des Heimatvereins unter der sorgsamen Leitung von Lothar Engert, dem

langjährigen Wallfahrtführer nach Burgwindheim, wurden und werden die Segnungen vom Liedgesang der

anwesenden Teilnehmer aus beiden Vereinen ohne Instrumente begleitet, ein immer wieder sehr ergreifendes

Ereignis, das auch Gäste aus nah und fern mitreißt. Wie in Franken üblich kommt die Geselligkeit im Anschluss

an die Segnungsfeier nicht zu kurz. Bei Ausschank des ersten Federweißer und der Ausgabe von Zwiebelkuchen

zugunsten des Heimatvereins kommen alle Teilnehmer ins Gespräch. Nicht zu kurz kommen dabei in den letzten

Jahren Gedichtli und Gschichtli aus den Reihen der Teilnehmer, so dass es rasch zu einem fröhlichen

Beisammensein unter Volkachern kommt. Der Dialekt erhält auf diese Weise auch an einem solchen Nachmittag

der Traubensegnung seinen Raum in unserem Verein. Wir wünschen uns, dass dieses Brauchtum noch lange in

Volkach gepflegt wird, mitten in den Weinbergen bei Wind und Wetter in der Schutzhütte, bei Sonnenscheinunterm Kastanienbaum.

Ute Feuerbach