Hauptstraße Obere Altstadt

Wir befinden uns nun in der Hauptstraße der Oberen Altstadt. Die Gebäude rechts und links der für eine fränkische Kleinstadt großzügig angelegten ehemaligen Marktstraße wurden überwiegend im 17. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und bilden infolge der gestaffelten Reihung einen Gesamtrahmen, der hohe Aufenthaltsqualität vermittelt und zum Verweilen einlädt. Wir befinden uns vor dem Gebäude Hauptstraße 1.


Hauptstraße 1

Ersterwähnung des Gebäudes 1605 als Gasthaus zur Lilie. 1915 erwarb der Konvent des Klosters St. Maria das Anwesen. Es folgten Umbauten und eine spätere Nutzung als Wohn- und Geschäftshaus. Von 2021 bis 2022 wurde das Gebäude generalsaniert mit dem Ziel, es wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen. Die Eröffnung des neuen Gasthauses „Zur Lilie“ erfolgte 2022.


Hier ein Blick zurück auf das Gebäude Hauptstraße1 vor seiner Generalsanierung und auf das Gebäudeensemble Torwächterhaus, Hauptstraße 1 und 3.



Die Pferdekutsche vor dem Gasthauses Zur Lilie lässt auf Publikum in der Gaststube schließen. Das Foto stammt aus der Zeit vor 1911 mit dem damals durch einen Brand zerstörten Torwächterhaus neben dem Torturm. Bei dessen Wiederaufbau wurde 1913 das Josefstor als Fußgängerweg geschaffen.


Hauptstraße 2

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich das Hotel Turmdieb. Das imposante Renaissancegebäude stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert und war vor dem Umbau zum Hotel überwiegend Wohn- und Geschäftshaus. Die Fassade des Gebäudes in der heutigen Form stammt aus der Mitte des 19, Jahrhunderts. 


Das Bild zeigt den Eingang ins Hotel Turmdieb von der Seitengasse. Es handelt sich um eine ältere Eingangstüre mit Intarsien – Initialen.

Das Bild entstand wohl in den Jahren nach 1952, weil der Fußgängerdurchgang durch das Rösserhaus direkt neben dem Turm bereits existiert. Im Erdgeschoss des Gebäudes befand sich die Metzgerei Andreas Braun.


Wir gehen ein paar Schritte weiter in Richtung Markt und stehen vor dem Haus Hauptstraße 3.


Hauptstraße 3 / Ecke Kellereigasse

Die Anlage stammt wohl aus dem 17. Jahrhundert. Das schmucke Fachwerk am Obergeschoss und Giebel des Gebäudes ziert eine Hausfigur aus dem 18. Jahrundert: Maria mit Kind. Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich heute eine Vinothek.

Das heute freigelegte schmucke Fachwerk im Obergeschoss des Hauses war damals noch unter Putz versteckt. Weiter gewährt das Bild einen Blick in die Kellereigasse. Wie alle Seitengassen hieß sie früher „Gemeine Gasse“ und ermöglichte den Zugang zu den dort anliegenden Anwesen. Heute ist hier der Weg zur Mädchenrealschule des Klosters St. Maria. Nach dem Überqueren der Kellereigasse stehen wir vor dem Haus Hauptstraße 5.



Hauptstraße 5 / Ecke Kellereigasse

Dieses imposante Rokokogebäude wurde in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts über zwei Kellern als Wohn- und Handelshaus errichtet. Der streitbare Erzengel Michael als Hausfigur an der Hausecke ist nicht zu übersehen und suggeriert die besondere Bedeutung des Anwesens in früherer Zeit. Sie erinnert an die damalige Besitzerfamilie Meisner. Von 1885 bis 1911 beherbergte das Gebäude die Posthalterei der Königlich Bayerischen Postverwaltung. Von hier aus fuhr bis zum Bau der Eisenbahnlinie Würzburg/Schweinfurt täglich eine Cariolpost nach Würzburg (leichter einspänniger Briefpostwagen mit Personenbeförderung). 1912 wurde die Posthalterei in die Bahnhofstraße verlegt. Danach beherbergte das Gebäude u. a. das Internat der Mädchenschule des Klosters St. Maria. Heute befindet sich im Erdgeschoss ein Antiquitätengeschäft.


Hier ein Blick zurück in das 19. Jahrhundert

Das Schild der Königlich Bayerischen Postverwaltung Mitte des ersten Obergeschosses und der Briefkasten an der Gebäudeecke zur Kellereigasse weisen auf die Funktion des Gebäudes als Posthalterei hin.


Wir überqueren die Hauptstraße und gehen bis zum Romantik-Hotel Zur Schwane, Hauptstraße 12




Hauptstraße 12

Vor uns steht der wohl älteste bis in die heutige Zeit durchgängig existierende Gasthof von Volkach. 1404 erstmalig urkundlich erwähnt war und ist das Gasthaus Zur Schwane bis heute ein gastliches Haus für alle Bürger und Bürgerinnen von Volkach und der Region sowie für zahlreiche Reisende. Das Anwesen hat einen der schönsten Innenhöfe von Volkach.


Die Hausfigur Maria auf der Weltkugel ziert die Fassade des Obergeschosses. Die Rezeption des Hotels und die Vinothek des hauseigenen Weinguts befindet sich im Nebenhaus Hauptstraße 10.


Und hier ein Blick zurück in alte Zeiten.

Nach ein paar Schritten stehen wir vor dem Gebäude Hauptstraße 14.


Hauptstraße 14

Ein großzügiges Renaissancegebäude, das sogenannte Rentamt, bittet um Aufmerksamkeit. Das zweigeschossige Gebäude mit dreigeschossigem Volutengiebel wurde 1540 erstmals mit dem Ankauf durch Schultheiß Hans Henen urkundlich erwähnt. Ein Schultheiß hatte die Aufgabe, für seinen Landesherrn Abgaben aller Art einzuziehen. In der zugehörigen Zehntscheune und in den Kellern des Anwesens konnten die Naturalabgaben der Bürger eingelagert werden.

Im 17. Jahrhundert ging das Anwesen an das Würzburger Domkapitel. Fortan als Kapitelshof bezeichnet diente das stattliche Anwesen mit seinen mächtigen Gewölbekellern als Zehnthof und Kellerei des Domkapitels, in dem die zehntpflichtigen Bürger der Stadt weiterhin ihren Zehnt (Naturalabgaben) abzuliefern hatten.

Mit der Säkularisation 1803 fiel das Anwesen an die bayerische Krone. Die weiteren Nutzungen des Anwesen waren:

Rentamt (Finanzamt) von 1814 bis 1929 und

Polizeistation von 1929 bis 1974.

1974 erfolgte der Umbau zum Geschäftshaus.


Das Bild zeigt das Gebäude in seiner Funktion als Polizeistation.


Nach einigen Schritten erreichen wir die


Pfarrgasse

Werfen wir einen Blick hinein sehe wir am Ende der Gasse das Pfarrhaus mit Eingangsportal. Das Portal ziert eine Hausfigur aus dem 18. Jahrhundert Maria mit Jesuskind und Johannes.


Linker Hand befindet sich das Gebäude


Hauptstraße 16 / Ecke Pfarrgasse


Das Gebäude Hauptstraße 16 / Ecke Pfarrgasse, in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet, ist an der Hausecke zur Pfarrgasse im 1. Obergeschoss mit einer Hausfigur Maria Immaculata geschmückt. Im Erdgeschoss befindet sich heute eine Goldschmiede mit ihren Geschäftsräumen.




Nun queren wir die Hauptstraße und erreichen die Stadtpfarrkirche.

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