Oberer Markt


Früher war der Obere Markt ein Rast- und Handelsplatz für die bäuerliche Bevölkerung des Umlands und bis in die Mitte des

20. Jh. Sitz der Weinhändler und Küfer sowie Platz für den „Säulesmarkt“.


Diese Detailaufnahme vom Urkataster 1833 (Bayer. Landesamt für Vermessung)

zeigt den „Saumarkt“ neben der Friedhofskapelle St. Michael.

Auf dem Foto vom Oberen Markt ist rechts das Gasthaus zur Rose zu sehen.

Eine Gedenktafel erinnert: das Geburtshaus des Künstlers Peter Geist

(1816 bis 1876), dessen künstlerischer Weg von Volkach bis nach Wien führte.


Im Rahmen der Altstadtsanierung von 1998 bis 1999 erfuhr der Platz eine Neugestaltung nach den Entwürfen des Malers und Bildhauers Norbert Kleinlein.


Die sieben Bronzereliefs auf Muschelkalksockeln zeigen wichtige Ereignisse aus der Stadtgeschichte, z. B.: 1258. Die Casteller Grafenbrüder Heinrich und Hermann siegeln in civitate nostra volka, was als Einführung des Stadtrechtes angesehen wird.

Ein früherer Brunnen wurde freigelegt. Neben dem symbolischen Bachlauf auf dem Platz finden sich als weitere Elemente aus dem Stadtwappen mit Blick zum Oberen Tor rechts der Straßenkreuzung eine Stele aus Muschelkalk, die den fränkischen Rechen darstellt und daneben eine Bronzeskulptur als Abbild für den Main, die Lebensader für die wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt.

Foto 2017 Bernhard Weber

Foto 2017 Bernhard Weber


Das Foto zeigt den Oberen Markt mit Militärfahrzeugen nach dem Kriegsende 1945. 

Foto 1945 Sammlung Konrad 

Sankt Michael

Foto 2017 Bernhard Weber


1404 erwähnt als Vorstadtkapelle „Beatae Mariae Virginis extra muros (Maria vor den Mauern)“, wohl errichtet durch die Grafen von Castell, den damaligen Stadtherren von Volkach. Das Tympanon im Westportal stellt die „Krönung Mariens“ dar und wird auf 1450 datiert.

Mit der Verlegung des Gottesackers, der früher neben der Stadtpfarrkirche in der Altstadt lag, an den heutigen Platz diente die Kirche ab 1544 als Totenkapelle und dann auch als Spitalkirche für das daneben errichtete Burger Spital.


Seit 1739 ist die Kirche dem hl. Michael geweiht. Diese Skulptur des Patrons - im Sockel 1737 bezeichnet - steht auf dem an die Kirche angrenzenden Friedhofsportal von 1604 (Inschrift).



Foto 2017 Bernhard Weber

Ein Großbrand am 18. Juli 1859 in der oberen Vorstadt zerstörte die Michaelskapelle und weitere 14 Anwesen.

1862 bis 1864 Wiederaufbau der Friedhofskapelle St. Michael im neugotischen Stil.

Sie ist heute Pfarrkirche der evangelischen Gemeinde von Volkach.



Diese Fotografie zeigt das Friedhofstor, die Kirche St. Michael, daneben das Spital  und rechts das Gasthaus zur Rose. Mit diesem Namen wird es in den Steuerbüchern im Stadtarchiv gelistet. Der heutige Name Weingasthof Rose taucht erst um 1984 auf.

Foto vor 1900, Sammlung Konrad


Ehemaliges Spital der Bürgerspitalstiftung/Historisches Selhaus / Armenhaus

Foto 2017 Bernhard Weber


Neben der Kirche steht das Gebäude: Oberer Markt 6; ehemaliges Spital der Bürgerspital-Stiftung, heute Geschäfts- und Wohnhaus. Die Vorgängergebäude waren das Armenhaus und das historische Selhaus.


Über dem Rundbogenfenster ist eine Gedenktafel eingelassen zu Ehren des Wiederaufbaus durch Fürst Georg Carl und an die Sponsorin Frau Justina Hartmännin des Burger Spital von 1802.


Schon 1438 ist an dieser Stelle ein Selhaus in Ratsprotollen und Bürgermeisterrechnungen erwähnt.

Im Volkacher Salbuch von 1504 ist das Selhawße links neben der Kappell abgebildet.

Nach der Stiftung des Julius-Echter-Spitals durch Fürstbischof Julius Echter in 1607, das in einem Haus am Marktplatz eingerichtet, wurde dieses Haus Oberer Markt 6 als Armenhaus von der Stadt weitergeführt. Nach einer Inschrift im Haus entstand 1625 ein Neubau.


1801 entstand der oben erwähnte Neubau als Spital durch die neugegründete Bürgerspital-Stiftung.

1859 fiel das Haus dem Großbrand in der Oberen Vorstadt zum Opfer, wurde in den folgenden Jahren wieder aufgebaut.


Nach der Verlegung des Spitals ging das Haus in Privatbesitz über und wurde für eine neue Nutzung umgebaut, z. B. für einen Büttnermeister, später als Lebensmittelgeschäft und jetzt als Friseurgeschäft.


Wegen Platzmangel wurde ab 1877 in der heutigen Spitalstraße / Ecke Schaubmühlstraße ein bedeutend größerer Neubau des Bürgerspitals errichtet.

Das Bürgerspital wurde mehrmals erweitert, die Stiftung in der Hand der Stadt existiert weiterhin.


Foto vor 1910, Sammlung Konrad                                                       Foto um 1930 Sammlung Konrad

Historisches Selhauses (Abbildung im Volkacher Salbuch von 1504)

Näheres zum Selhaus erfahren sie auf einer Stele vor dem Gebäude.

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